Sonntag, 30. Dezember 2018

Monteverde Reservat - Adrenalin pur!

Ein letzter Ortswechsel führte uns zum Monteverde Reservat nach Santa Elena bevor es wieder, rechtzeitig vor Weihnachten, nach Hause zu meiner Gastfamilie ging.

Das private Naturreservat Monteverde liegt 900 bis 1680 Meter über dem Meeresspiegel und beeindruckt durch seinen dichten und mystisch anmutenden Nebelwald. 

 
Monteverde (übersetzt „grüner Berg“)           

Zwischen den mit Orchideen, Farnen, Moosen, Flechten und Kletterpflanzen bewachsenen Bäumen befinden sich über 100 Säugetierarten wie z.B. Jaguare und Tapire. Überwältigend groß ist die Anzahl der unterschiedlichsten Vögel, denn davon gibt es über 400 Arten. Darunter zahlreiche Kolibris sowie der scheue Göttervogel Quetzal mit seinem bunten Gefieder, den ich leider nicht zu Gesicht bekommen habe.

 
Manuel Antonio - Santa Elena 
(Strecke 190 km, Fahrzeit 6 Stunden mit umsteigen in Puntarenas)

Bei der Auswahl unseres Hostels „Cabinas Vista al Golfo“ (16 USD) haben wir darauf geachtet unsere Ausflugsziele möglichst zeitnah erreichen zu können.  Das war auch gut so, denn das Fahrwerk des Shuttlebusses musste auf den 7 km zum Selvatura Park so einiges wegstecken. Die Straßen werden hier nur sporadisch ausgebessert. Da werden Schlaglöcher mit Dreck gestopft, der nachfolgende Verkehr übernimmt die Befestigung und nach dem nächsten Regen geht alles wieder von vorne los.

 

Selvatura Park - Hängebrückenwanderung (35 USD)

Der gut erschlossene Selvatura Park ist ein Abenteuer-Naturpark, der gleich mehrere Aktivitäten bietet. Neben den bekannten Hängebrücken und Seilrutschen kann man auf einem 3 km langen Wanderweg den Nebelwald erkunden. Auch eine Führung durch einen Kolibri- und Schmetterlingsgarten sowie eine Insekten-, Reptilien- und Amphibienausstellung ist möglich.

Wir nutzten das trockene Wetter und wagten uns auf acht Hängebrücken von 51 bis 170 Metern Länge. Alle integriert in einen 3 km langen Nebelwald-Wanderweg. 


Unterschiedliche Brückenhöhen machen es möglich mit den Bäumen auf halber Höhe der Stämme zu sein, aber auch weite Teile des Nebelwaldes zu überblicken. Wir hatten großes Glück, es zogen kaum Nebelwaldwolken vorbei. Wunderschöne Aussichten in die Baumkronen und auf ihr dichtes Blätterdach eröffneten sich.

 

 

 

Diese Aussichten sind aber nicht garantiert, denn die meiste Zeit ist der Wald in Nebel verhüllt. Ursache für den Nebel ist die feuchte Luft, die der Wind vom Pazifik in die Berge transportiert. So können Moose und Flechten in großer Vielfalt auf Bäumen wurzeln. 

Nebelwald

 
Luftwurzel einer Kletterpflanze

Das alles wirkte wie ein verzauberter Wald auf mich. Obwohl uns immer wieder Menschen begegneten, herrschte während unserer zweistündigen Wanderung eine unglaublich beruhigende Stille, die noch eine ganze Weile in mir nachwirkte. In dieser Stille hörte ich hin und wieder das Surren der Canopy-Seilwinden und sah hoch über mir winzig kleine Menschen, die wie Vögel durch die Luft flogen. Schon beim Anblick schlug mein Herz höher. Das sollte auch für mich am nächsten Tag Wirklichkeit werden ….


100% Aventura Park - Baumwipfel-Tour (50 USD)

Gleich am nächsten Tag ging´s los zum 100% Aventura Abenteuerpark. Ich muss zugeben, dass ich schon nach dem Aufwachen unruhig war. Denn das, was ich mir für den Tag vorgenommen, sollte für mich eine nie zuvor erlebte Mischung aus Abenteuer, Freiheit und purem Nervenkitzel werden. 

Ja, ich wollte mit einer „Zip-Line“ wie SUPERMAN über den Regenwald fliegen und zur Steigerung, für den absoluten Adrenalin-Kick, wie TARZAN an einer „Liane“ schwingen!

Eine Zip-Line ist eine Seilrutsche. Sie besteht aus einer Rolle, die an einem Seilzug aufgehängt ist. Der Benutzer hängt gesichert an dieser frei beweglichen Rolle und bewegt sich durch die Schwerkraft angetrieben auf dem geneigten Drahtseil von oben nach unten. 

Zur 3-stündigen, im voraus gebuchten Erlebnis-Combo-Tour gehörten neben dem Hin- und Rücktransfer folgende Attraktionen:

7 Seilrutschen (sitzend), 
2 Superman-Seilrutschen (liegend)
1 Tarzan Swing 
1 Hängebrücke, 
1 Abseilung

100% Aventura Park

Zu Beginn mussten wir uns einer professionellen Sicherheitseinweisung unterziehen. Alles war gut organisiert und bei Nachfragen, Zweifeln oder auch Ängsten stand an den einzelnen Stationen immer ausreichend Personal zur Verfügung. 


Und dann ging es auch schon los ….

Es brauchte etwas Übung bis die Gurte richtig angelegt und entsprechende Sicherheit gegeben war. Die erste Fahrt im Sitzen war noch kurz und gab Raum zur Eingewöhnung, doch dann wurden die Seile immer länger und höher. Die Fahrten von einer Zip-Line zur nächsten wurden recht zügig durchgeführt, ich hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken. Das war gut so, denn schon nach sechs sitzenden Zip-Lines und einer Abseilstation kam ich zu den längeren Seilbahnen.

 

…. und dann stand auch schon die erste „Superman- Zip-Line“ bevor. Ab jetzt wurde nicht mehr im Sitzen, sondern im Liegen gefahren. Die Gurtanlegung war eine andere, es gab einen Bauch- und einen Beingurt. Zwei Zip-Lines verliefen parallel und man wurde entsprechend seinem Gewicht eingehängt.

 
Doppelte Gurtaufhängung „Superman-Zip-Line“

Ja, was soll ich sagen, die letzten beiden Zip-Lines waren die verrücktesten. Als ich die Plattform hochkletterte, konnte ich schon die Freudenschreie von denen hören, die bereits 200 Meter über dem Wald flogen. Mein Herz schlug heftig und man gab mir keine Zeit mehr Luft zu holen …. von jetzt auf gleich war ich ein Vogel und flog eine Strecke von 1590 Metern über den Regenwald. Der Abgrund unter mir und die steigende Geschwindigkeit sorgten für Gänsehaut, gleichzeitig überfiel mich ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Die Aussicht war atemberaubend, einfach fantastisch!

Doch damit nicht genug, den nächsten Adrenalin-Kick holte ich mir mit dem „Tarzan-Swing“.

 

Über einen Ausleger führte der Weg. Das Angurten ging ganz schnell und als das kleine Türchen aufging gab es kein Zurück mehr. Ich registrierte noch kurz, dass die winzigen Bäume unter mir wie Brokkoli aussahen und dann sprang ich auch schon …. 

 

schreiend stürzte ich 45 Meter in die Tiefe. Mein Seil hat mich nicht im Stich gelassen bis ich nach einigem hin und her schwingen wieder eingefangen wurde.

Niemals werde ich diesen Sprung vergessen!

Tipp: Wer sich hier drauf wagt, der sollte nicht mehr nachdenken und möglichst nicht runter schauen nachdem er gesichert ist. 

EINFACH SPRINGEN UND DU WIRST ES NICHT BEREUEN!

Sonntag, 23. Dezember 2018

Feliz Navidad!

Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Interessierte,

vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen, die mich über viele Wege erreichen! Nach einigen gesundheitlichen Barrieren geht es mir jetzt wieder gut und ich genieße das Leben in Costa Rica.

Mein Blog wurde seit meiner Ausreise nach Costa Rica nun schon über 5000 mal geöffnet. Da er auch mit der Internetseite meiner Organisation http://www.firsthand-costarica.com/ verlinkt ist, hoffe ich über diesen Weg weitere Menschen mit meinen Erfahrungen und Erlebnissen begeistern zu können. 
Also, wenn Ihr über einen Freiwilligendienst nachdenkt, dann kann ich Euch nur ermuntern diesen Schritt zu tun. Bei firsthand seid Ihr wirklich gut aufgehoben.

Weihnachten werde ich im Kreise meiner lieben costa-ricanischen Familie verbringen. Alle Familienmitglieder kommen zusammen und ich denke es wird eine fröhliche und laute Runde werden. Wie die Festtage genau ablaufen das weiß ich noch nicht. Ich lass mich überraschen und bin gerne bereit auf die knusprig gebratene Ente mit Rotkraut und Knödeln zu verzichten. 😀


🎄 Feliz Navidad 🎄
wünsche ich Euch allen, 
verbringt schöne Tage und ein glückliches Weihnachtsfest!

Eure Annika

Samstag, 22. Dezember 2018

Nationalpark Manuel Antonio

Zeit um den Standort an die südliche Pazifikküste zu wechseln. Mit dem öffentlichen Busverkehr (5,80 €) ging´s zum Nationalpark Manuel Antonio. Nach der langen Busfahrt und dem check in im Hostel „Selina Manuel Antonio“ (34USD) ließ ich den Tag am Playa Espadilla bei spektakulärem Sonnenuntergang ausklingen. 


Aufgrund von Umweltauflagen liegen hier die Hotels nicht am Strand. Für kleines Geld konnte ich den regelmäßigen Shuttlebusverkehr zum Nationalpark und dessen Stränden nutzen.

San José - Manuel Antonio 
(Strecke 171 km, Fahrtzeit 4,5 Stunden)

Manuel Antonio ist der kleinste und auch einer der beliebtesten Nationalparks Costa Ricas. Das sieben Quadratkilometer große Schutzgebiet besteht aus einem dichten Regenwald. Zu ihm gehören drei wunderschöne weiße Strände und eine große Meeresfläche mit 12 kleinen Inseln, die als Nistplatz für Vögel dienen. 

 

Der Nationalpark ist bekannt für seine vielen Wildtiere. Es gibt 109 verschiedene Säugetierarten, wie z.B.Faultiere, Weißrüssel-Nasenbären, Gürteltiere und Rehe. Auch die vom Aussterben bedrohten Totenkopfaffen sind hier ebenso wie fast alle Reptilien der Pazifikküste vertreten. Unzählige Pflanzen- Fisch- und Vogelarten gesellen sich dazu.
Durch den Park führt ein 2 km langer Hauptwanderweg, der die unter Naturschutz stehenden Strände verbindet. Obwohl die Besucherzahl auf täglich 800 Personen begrenzt, wurde ich das Gefühl nicht los, dass wir hier am falschen Ort sind. Die Guides um uns herum führten riesige Gruppen im Schlepptau, die bei jedem Äffchen vor Begeisterung aufschrien. Anna und ich mussten grinsen …. denn Affen sind für uns nichts Aufregendes mehr, wir leben schließlich schon vier Monate mit den Tieren zusammen.

 
Hochsaison lässt grüßen!

Unser Guide (35USD) hatte ein riesiges Fernglas dabei, mit dem er die Tiere weit oben in den Gipfeln der Bäume aufsuchen konnte. Das machte das Beobachten und Fotografieren der gut getarnten Regenwaldtiere viel einfacher. 

 
Kolibri im Nest

 
Chamäleon

Tiere und Pflanzen sollten allerdings nicht berührt werden. Tabu ist der Manzanilla-Baum, der giftige Früchte trägt und eine milchige Substanz absondert. Unter ihn sollte man sich besser nicht legen auch wenn die Verführung groß ist am Strand nach einem schattigen Plätzchen zu suchen.


Wir wählten den etwas ruhigeren Strand Playa Espadilla Sur.

 


Fazit: Sehr schöne Strände, Regenwald völlig überlaufen.



Donnerstag, 20. Dezember 2018

Lichterfest in San José

Die Weihnachtszeit in Costa Rica gibt Einblick in die lebensfrohe Kultur des Landes. Die Geburt Christus wird in den großen Städten freudig mit Lichterfesten, Feuerwerk und vielen Veranstaltungen erwartet.

Welch ein Glück, dass wir noch eine weitere Nacht in San José verbrachten. Denn jeden zweiten Samstag im Dezember wird hier seit 22 Jahren das Lichterfest „Festival de la Luz“ gefeiert. Es ist das Highlight der Adventszeit. Jährlich besuchen mehr als eine Million Menschen die beliebte Lichterparade. Sie strömen aus allen Teilen des Landes in die Hauptstadt. In geselliger Runde erwartet man auf den Straßen die Dunkelheit. 

Veranstalter ist die Stadtverwaltung. Den Institutionen, Firmen, Schulen und Gemeinden ist es jedes Jahr eine große Ehre die Besucher mit kreativen Ideen zu überraschen. Schon Monate vor Beginn des Festivals wird an Skulpturen und Fahrzeugen gearbeitet. Jeder Teilnehmer hofft auf eine Auszeichnung, denn der schönste Beitrag wird prämiert.

Um 18 Uhr wurde im Zentrum die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet und ein riesiges Feuerwerk leitete das „Festival de la Luz“ ein. Im Anschluss setzte sich die Parade in Bewegung. Musikzüge, Clowns, Tänzer und Akrobatik-Vorführungen belebten die aufwendig gestalteten Lichterwagen. Die Stimmung war überwältigend, es wurde gesungen, getanzt und applaudiert. Wo ich auch hinschaute, alles leuchtete und ich war mitten drin im bunten Lichtermeer!

„Bravissimo!“




Kaffeeplantage - Vulkan Poás - Wasserfallgärten La Paz

Es sind Ferien. Annas Freund ist da und wir nutzen die Zeit vor Weihnachten um gemeinsam noch etwas mehr von Costa Rica zu entdecken.

Ich muss meine Aussage, San José nur noch für einen Hin- und Rückflug anzusteuern, revidieren. San José, die Hauptstadt Costa Ricas ist Dreh- und Angelpunkt. Die Stadt liegt zentral, sie ist guter Ausgangspunkt für Tagestouren.

Unsere, von einem Guide begleitete Tagestour (130 USD) führte uns zu den Highlights der Provinz Alajuela. Wir besichtigten eine der ältesten Kaffeeplantagen, den Vulkan Poás und die Wasserfallgärten La Paz. 

Kaffeeplantage „Doka Estate“

Schon am frühen Morgen erreichten wir die fruchtbaren Täler Alajuelas. Das kühle Klima von 18 bis 28 °C und Höhen von 800 bis 1600 Metern bieten ideale Bedingungen für den Kaffeeanbau. 

Costa Ricas „Arabica-Kaffee“ gehört zu den besten der Welt

San José – Vulkan Poás (Strecke 50 km, Fahrzeit 2 Stunden)

Beim Besuch der Kaffeeplantage „Doka Estate“ wurde mir deutlich, dass es vom Setzling bis zum fertigen Kaffee ein sehr langer Prozess ist. Viele Kaffee-Pflücker, die meist aus Nicaragua kommen, stehen für wenig Geld bis zu elf Stunden am Tag in der Sonne um die gigantische Kaffeesucht unserer Welt zu befriedigen. Der hauseigene Kaffee ist zu 90% für den Export bestimmt.

2 Jahre alte Kaffeepflanze

 
Mit 4 Jahren trägt die Pflanze ihre ersten Früchte. 

 
Wasch- und Schälmaschine

Nachdem die Bohnen geschält und gewaschen sind, kommen sie zur Fermentierung in Haltebecken, wodurch sie den Zucker verlieren. Danach werden sie getrocknet. Das kann man maschinell schnell erreichen. Jedoch erhält man bessere Qualität und Geschmack wenn die Kaffeebohnen traditionell in der Sonne trocknen. Zwischen November und März ist Erntezeit. Riesige Flächen Kaffeebohnen werden ständig bewegt und gewendet. Nach etwa drei Wochen ist der richtige Trockengrad erreicht.

Das Wenden der Kaffeebohnen erfolgt alle 20 Minuten.

Nach der Sonnentrocknung wandern die Bohnen für fünf Wochen in den Jutesack. Erst dann ist die Bohne so beschaffen, dass das äußere Häutchen entfernt werden kann. 

 
Kaffee-Lagerhalle

Danach kann das Rösten beginnen. Im Trommelröster werden die Bohnen zwischen 12 und 18 Minuten geröstet. Je länger die Röstzeit umso dunkler der Kaffee. Bei einer Röstzeit von 18 Minuten erhält man einen schönen dunklen Espresso.

Wußtest Du schon, dass Espresso weniger Koffein als normaler Filterkaffee enthält? Das hat mit seiner langen Röstzeit zu tun.

 
Unterschiedliche Röstzeiten bestimmen den Geschmack

Nationalpark Vulkan Poás

Nach dem 2,5 stündigen Besuch der Kaffeeplantage, schraubte sich unser Shuttle Bus von 1350 Meter bis auf 2574 Meter hoch. Wir folgten der Straße durch idyllische Kaffeeplantagen und dichte Nebelwälder bis sich die Vegetation lichtete und eine karge Landschaft aus Asche und Geröll zum Vorschein kam.

Das Wetter im Nationalpark ist unberechenbar, je höher und später man ist umso mehr muss man mit Wolken und Nebelschwaden rechnen. Doch wir hatten großes Glück! Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die spektakuläre Sicht in den 300 Meter tiefen Hauptkrater, der ein Durchmesser von 1,5 km misst.

 

Noch vor einigen Monaten wäre der grandiose Anblick unvorstellbar gewesen. Denn nach mehreren Gasexplosionen, starken Rauchgasen und Ascheregen wurde der Nationalpark 2017 aus Sicherheitsgründen für 16 Monate geschlossen. Seit September ist der Vulkan wieder zugänglich. Allerdings mit neuen Sicherheitsvorkehrungen wie Unterstellplätze und Schutzbunker, Sensoren zur Gasanzeige, Anschaffung von Helmen und Masken und nicht zuletzt mit Schulungen für Parkwächter, Guides und Bewohner umliegender Gemeinden. 

Der Vulkan stößt täglich giftige Schwefeldämpfe aus, deshalb gibt es in direkter Nähe kein Leben. Die über mehrere Monate anhaltenden Ausbrüche in 2017 ließen den türkisfarbenen Kratersee verdampfen. Seitdem sich der Vulkan beruhigt hat, wächst der 35- 95°C heiße, mit Regenwasser gefüllte See wieder.

Ohne schriftliche Voranmeldung geht jetzt nichts mehr. Auch eine Wanderung um den Hauptkrater und zum Nebenkrater ist zurzeit nicht möglich. Spätestens nach 20 Minuten (die Zeit wird gestoppt) muss man den Kraterrand wieder verlassen.

 

Es besteht Helmpflicht. Doch mit schmunzelnder Miene meinte unser Guide, dass die Helme nur Dekoration seien ….

Trotz Wiedereröffnung besteht Restaktivität. In der Nähe des Hauptkraters wurde ein Schutzbunker errichtet. Dieser muss im Falle eines Ausbruchs sofort aufgesucht werden. Bis das erste Gesteinsmaterial und Asche die Besucherterrasse erreicht, bleiben nach offiziellen Angaben nur etwa 8 Sekunden Zeit.

Ich habe mir den Unterstellplatz zum Schutz vor Gasexplosionen lange angesehen …. Welche Sicherheitsvorschriften wohl in Deutschland zur Anwendung gekommen wären?

 

Fliegende Gesteinsbrocken haben im April 2017 sichtbare Spuren hinterlassen

Wasserfallgärten La Paz

Zur Mittagszeit zeigten wir dem Vulkan den Rücken um zu den privaten Wasserfallgärten La Paz, zu gelangen. 
Auf 1400 m Höhe findet man Costa Ricas Highlights im Kleinformat: Nebelwald, Wasserfälle, Urwaldwege, tropische Pflanzen und mehr als 100 verschiedene Tierarten. Von gefährlichen Raubkatzen bis zu schlafenden Fröschen ist alles vertreten.

 

Leider befinden sich viele der heimischen Tiere in Käfigen. Laut Parkverwaltung handelt es sich bei den meisten um Tiere, die aus illegaler Haltung gerettet wurden und aus verschiedenen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können.

Die gepflegte Anlage besticht mit Liebe zum Detail. Viele tropische Pflanzen, wie Bromelien, Strelizien und Orchideen schmeicheln dem Auge.

Im bezaubernden Schmetterlingsgarten beeindruckte mich der blaue Riesenschmetterling „Morpho Azul“. Als er seine Flügel aufklappte, überraschte er mich mit schimmernd blauer Farbe.

 
Blauer Riesenschmetterling „Morpho Azul“

Neben bunten Papageien und Tukanen staunte ich im offenen Kolibri-Garten über den superschnellen Flügelschlag der Kolibris. Die schillernden Vögel schwirren hier blitzschnell von einer Futterstation zur nächsten.


Im Schlangenterrarium sah ich Exemplare, denen ich in freier Wildbahn wohl lieber nicht begegnen möchte. Die giftige Greifschwanz-Lanzenotter lebt auf Bäumen der Regenwälder Costa Ricas.


Die winzig kleinen Giftfrösche musste ich nicht lange suchen. Sie leuchten mit bunten Farben, die einem förmlich ins Auge springen. Gut getarnt waren dagegen die schlafenden Laubfrösche. Nicht immer konnte ich die bewegungslosen Tiere auf Anhieb finden.


Die eigentliche Hauptattraktion, sind fünf Wasserfälle. Alle fünf sind durch einen gut befestigten Wanderweg miteinander verbunden. Der letzte des Weges ist der Höchste. Es ist der Wasserfall „La Paz“ (Wasserfall des Friedens). 


Ich höre noch jetzt wie die Wassermassen aus 37 Meter Höhe tosend in die Tiefe stürzten. Eine faszinierende Kulisse, die ich von einer Aussichtsplattform erleben durfte.

Ich gebe eine klare Empfehlung für die Highlights der Tour.
Wer Costa Ricas Natur mit all ihren Pflanzen und Tieren erleben, etwas über die Kaffeeherstellung lernen und nach einem aktiven Vulkan sucht, der ist hier genau richtig.
Allerdings würde ich Wasserfallgärten La Paz an einem zweiten Tag besuchen, denn wenn man alle Wasserfälle, Tiere und Pflanzen sehen möchte, benötigt man mehr Zeit.

Samstag, 15. Dezember 2018

Schulleitung öffnet wieder die Pforten!

Eine Woche vor den großen Ferien ist auch der Generalstreik für die Schule in Esterones beendet. Die Schulleitung hat endlich die Pforten wieder geöffnet. Das hat uns alle sehr gefreut!

Die Woche verging im Flug mit administrativen Aufgaben wie z.B. dem Beschriften der Zeugnis-Mappen, Weihnachtsgeschenke verpacken und weiteren Vorbereitungen für die Ferien- und Abschiedsfeier der Schüler und Schulabgänger. An Unterricht war kaum zu denken .... die Sommerferien stehen vor der Tür und die Vorfreude auf Weihnachten ist deutlich zu spüren.

Im Laufe der Woche restaurierte die Dorfgemeinschaft den Kinderspielplatz gegenüber der Schule. Regenzeit und hohe Luftfeuchtigkeit nagen sichtlich an den hölzernen Bauwerken. 
Tische und Bänke mussten geschliffen und zwischen zwei Klettertürmen eine marode Hängebrücke ausgetauscht werden. 

 

Schmirgelt die megalaute Schleifmaschine wirklich schneller und besser als Hände ....? Wohl kaum, die Kinder jedenfalls geben ihr Bestes!




Ich übernahm zusammen mit den Kindern das Streichen der Klettertürme. Pfosten, Stützen und Streben leuchten nun in bunten Farben.


Unsere drei lieben „Gastschwestern“ Jennifer, Mileidy und Escarleth. Ich habe sie fest ins Herz geschlossen.