Montag, 11. Februar 2019

Mit Dankbarkeit Abschied nehmen

Vor einer Woche ist Anna zurück nach Deutschland geflogen. Der Abschied war ein schmerzhaftes Ereignis und es sind viele Tränen 😢 geflossen. Anna und ich kennen uns jetzt seit 25 Wochen, unsere gemeinsame Zeit in Costa Rica hat uns dicke Freundinnen werden lassen. 👭
Auf Wiedersehen in Deutschland, liebe Anna!

Ich mag gar nicht daran denken wie es ist, wenn auch ich mich in einigen Tagen von meiner lieben Gastfamilie verabschiede und mit meinem blauen Rucksack davon ziehen werde ....

Als ich hier ankam war es nicht leicht sich an das neue Leben, die mir fremden Menschen, deren Gewohnheiten und Tagesablauf, das Klima und die Sprache zu gewöhnen.

Selbst das Klima war nicht zu unterschätzen. Ich erinnere mich, wie sich im Oktober (Regenzeit), der vom Schimmel befallene Holzgriff meiner Flaschenbürste innerhalb von einer Woche auflöste. ☔


.... und wie ich in meinem Zimmer den ersten Peitschen-Skorpion und Anna an ihrem Moskitonetz eine Vogelspinne entdeckte. 


.... und wie ich es vor Rückenschmerzen nicht mehr ausgehalten habe, weil ich mich an das harte Liegen nicht gewöhnen konnte.

Mein eigenes Reich 

Aber für alles gab es eine Lösung und ganz bestimmt war nichts davon so schlimm wie der Abschied, der mir nun bevorsteht .... mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass ich meine zweite, so vertraute Familie und alle die lieb gewonnenen Menschen hier zurück lassen muss.

Meine lustigen Zwillingsfreundinnen 
Maria und Lourdes

Jeder einzelne hat auf seine Weise dazu beigetragen meinen Horizont zu erweitern. Alle die hier gelebten Werte und zwischenmenschlichen Erfahrungen haben mich reifer, offener und spontaner werden lassen. Persönliche Entscheidungen treffe ich nun für mich, unabhängig von anderen. Ich bin dankbar für meine neuen Eigenschaften und meine Erfahrung vom sehr einfachen Leben in der Gemeinschaft glücklicher Menschen. Gerade das „Einfache“ hat mir dabei geholfen viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ich habe erfahren, dass das Wertvollste im Leben, das ist was man nicht sieht. Hier erlebe ich täglich das Glück 🍀 und spüre was es bedeutet frei von Stress und Hektik die schönen Momente und das „Hier und Jetzt“ zu genießen.

Das alles sind aber nur einige Gründe, die meinen Abschied so schwer machen.

Ich merke, dass meine Zeit hier zu kurz war, denn so richtig angekommen bin ich erst seit einigen Wochen. Die zu Beginn für mich fremden Gewohnheiten und das Leben in der Großfamilie sind nun ein Teil von mir geworden. Mein Spanisch ist jetzt so gut, dass ich auf Fragen sofort antworten kann ohne darüber nachzudenken.

Und jetzt soll ich schon gehen? Es fängt doch gerade erst an ....

Aber ich muss den Tatsachen ins Auge sehen, denn alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Ich bin unendlich dankbar für diese wundervolle und bereichernde Zeit in meinem Leben, die ich gegen nichts in der Welt hergeben würde!

Ja, ich sehe Costa Rica für mich als Anfang von etwas Neuem. Ich habe sehr viel über Nächstenliebe, Akzeptanz, Offenheit, Respekt, Verständnis und die Freude am Leben gelernt. Vor einigen Wochen sagte ein costaricanischer Freund zu mir, dass für ihn jeder Tag ein guter Tag ist. Wenn er morgens die Augen öffnet, denkt er, dass es ein wunderschöner Tag wird und dann freut er sich drauf. 😊

Ist das nicht wunderbar? All das will ich mitnehmen und in mein Leben in Deutschland einfließen lassen.

Jetzt freue ich mich darauf meine Familie, meinen Freund und alle meine Freunde in Deutschland wiederzusehen. Ich freue mich auf frisches, wunderbar duftendes Brot 🍞 und auf abwechslungsreiches und weniger fettes Essen. Denn das hat mich hier einige Kilo schwerer werden lassen. Und ich freue mich auf meine geliebte Matratze und einen ruhigen Schlaf, ohne von Brüllaffen geweckt zu werden. 🙉

Tonaufnahme Brüllaffen

Ich freue mich auch darauf Dinge zu tun, die ich hier vermisst habe: Theater spielen, Kuchen backen (meine Familie hat keinen Backofen) und vieles mehr.

Doch jetzt genieße ich noch für einige Tage die unbeschwerte Zeit mit meiner lieben Familie, meinen Freunden, den Kindern und der traumhaften Natur Costa Ricas. 

Mein Lieblingsstrand Barrigona

Die großen Schulferien und der Generalstreik sind jetzt vorüber, so kann ich mich noch einmal dem widmen, wofür ich nach Costa Rica gekommen bin. 👧👦 Zuletzt will ich hoffen, dass mir meine Gastschwester nicht, wie angekündigt, meinen Reisepass „ stibitzt", denn sie will unbedingt, dass ich hierbleibe. 😍

Nun danke ich meiner lieben Gastfamilie für ihre große Herzlichkeit, Angie für ihre liebe Rundum-Betreuung und meinen treuen Blog-Lesern aus der ganzen Welt. 😘
Ganz besonders danke ich auch meinen lieben Eltern, die mir immer die nötige Sicherheit gaben und es doch tatsächlich auch ohne Besuch schafften, ganz nah an Costa Rica zu sein. 🌴


Meine zweite Familie

Muchas gracias!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen