Samstag, 1. Dezember 2018

Panama - Traumhafte Inseln in der Karibik

Anreise

Das Geld ist knapp …. nichts ist jetzt besser als Bus fahren, immer kostengünstig und zuverlässig! 🚌

Noch vor Ablauf unserer 90 Tage Aufenthalt, machten Anna und ich uns letzte Woche auf den Weg nach San José. Dort verbrachten wir eine Nacht um ausgeruht, gleich am frühen Morgen den ersten Bus (15 USD) nach Panama zu nehmen. 
Im voll besetzten und eisig klimatisierten Bus bewegten wir uns im Schneckentempo auf die Karibikküste zu. 🐌 Verkehrsreiche Straßen und Baustellen sorgten dafür, dass sich die Fahrt wie Kaugummi in die Länge zog. Nach sieben Stunden erreichten wir endlich den 250 km entfernten Grenzort Sixaola.



Unweit der Busstation warteten Grenzlotsen um uns zu einer kleinen Apotheke zu bringen. Dort bezahlten wir gegen Vorlage des Reisepasses eine Ausreise- und Bearbeitungsgebühr (8 USD). Im nahegelegenen Grenzbüro gab´s dann gegen Abgabe des Belegs den Ausreisestempel. Jetzt noch über eine Brücke und Panama war erreicht. 


Am Ende der Brücke begann der Einreisevorgang. Reisepass und Ausreisenachweis wurde verlangt. Gut, dass ich meinen Rückflugbeleg im Gepäck hatte. Bevor es den Einreisestempel gab nahm man uns noch die Fingerabdrücke. 

Kaum hatten wir das Grenzgebäude verlassen wurden wir von Schleppern belagert. Sie boten uns ein Komplettangebot (15 USD) mit Van und Taxiboot bis Bocas del Toro. 
Was tun? Wir wussten nicht wo und wann der nächste Bus fährt, aber wir wussten, dass es bald dunkel werden würde …. wir waren nicht alleine, weitere Reisende hatten den gleichen Weg. So fühlten wir uns alle auf der sicheren Seite und nahmen das Angebot an. Mit dem Van benötigten wir 30 Minuten bis Almirante. Nach weiteren 30 Minuten Bootsfahrt erreichten wir unser Ziel Bocas del Toro auf der Insel Colón. Alles ging gut. 
Wenig später habe ich erfahren, dass die Fahrt mit lokalem Bus und Taxiboot nur die Hälfte kostet. Allerdings hätte man für die Busfahrt (inklusive umsteigen) die dreifache Zeit benötigt.

Vom Bootsanleger war es nicht weit. Fünf Minuten Fußweg und wir erreichten unser zentral am Wasser gelegenes Hostel „Selina Bocas Del Toro“ (30 USD pro Nacht).


Küste von Bocas


Hostel Selina


Lichtdurchflutete Gänge führen zu den Zimmern



Entspannt in die Karibik blicken

Unsere, für den nächsten Tag gebuchte Tour zur Insel Zapatilla 1, mussten wir leider um einen Tag verschieben …. dummerweise lebten wir nach der falschen Uhrzeit und unser Ausflugsboot war schon weg als wir nach ihm suchten. Panama ist Costa Rica um eine Stunde voraus, das werden wir so schnell nicht vergessen! ⏰

Doch man hatte nachsehen und gab uns den Tipp stattdessen mit dem Bus zum traumhaften Strand „Playa Estrella“ zu fahren. 

Mit dem Bus zum "Playa Estrella"

Die Insel Colón ist 13 km lang und die Größte im Inselarchipel Bocas del Toro. Neben ihrer einzigen Stadt Bocas und einem Flughafen bietet sie riesige Dschungelflächen und wunderschöne Karibik-Strände. 
Mit dem Bus erreichten wir nach 40 Minuten den Westen der Insel, die Endstation Boca del Drago. Weiter ging´s zu Fuß. Durch einen Mangrovenwald gelangten wir auf einem idyllischen schattigen Sandpfad nach 20 Minuten zum Playa Estrella. 


Das ist sie, die Karibik. In voller Pracht! Malerische Palmen wachsen ins türkisfarbene Wasser und weißer Sandstrand klebt an den Füßen. Bisher kannte ich das nur aus dem Reisekatalog, jetzt ist es Wirklichkeit geworden.


Der abgelegene 1 km lange Strand hat seinen Namen von den Seesternen, sie sammeln sich hier im seichten und kristallklaren Wasser. Auch ohne Schnorchelausrüstung sind sie sehr gut zu sehen. Die Sensation für alle kleinen und großen Besucher! 

Leider sieht man immer weniger von den sensiblen Tieren, die früher wohl zu Hunderten hier lagen. Unter anderem mag das an den Touristen liegen, die sie nicht selten für ein Foto aus dem Wasser nehmen. Dabei füllt sich das empfindliche Kapilarsystem der Seesterne mit Sauerstoff. Den Sauerstoff bekommen sie im Wasser nicht mehr aus ihrem Kapilarsystem gedrückt und verenden qualvoll.
SCHADE, dass zahlreiche Hinweisschilder kaum nutzen …. 🚯




Kissenseestern

Imbissbuden, Souvenirstände und Reagge-Musik prägen das Strandbild. 📻 Etwas abseits haben wir aber ein ruhiges Plätzchen finden können. Gut, dass die Hochsaison noch nicht wirklich losgegangen ist.



Bootstour - "Cayo Zapatilla 1"

Die Uhr auf Panama-Zeit gestellt, konnte einen Tag später die Bootstour (25 USD) starten. Unser kleines Boot war mit zehn Personen voll besetzt. Die nächsten sechs Stunden bedeuteten auf, am oder im Wasser zu sein. 🏊

Die Inselgruppe Bocas del Toro ist ein einzigartiges Naturparadies. Der Archipel besteht aus neun Inseln und unzähligen Koralleninseln. Neben unberührten Korallenriffen, weißen Sandstränden und Höhlen findet sich auch eine interessante Tierwelt mit Faultieren, Affen, Tukanen, Papageien, Leguanen und Schildkröten. 🐒


Dolphin Bay

Zunächst steuerten wir die Delphinbucht an. Eingegrenzt durch die Insel Cristobal, das Festland und ein Labyrinth von Mangroven, wirkt die Bucht wie ein riesiges sechs Kilometer breites Aquarium. Viele Tümmler leben hier ganzjährig. Das ruhige Gewässer bietet reichlich Nahrung für groß und klein. 🐬
Wir konnten mehrere Delphingruppen beobachten. In den Wellen unseres Bootes schienen sie sich wohl zu fühlen, sie verfolgten uns, sprangen hoch und zeigten sich. Allerdings war es nicht ganz so leicht im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken ….





Coral Cay

Der nächste Anlaufpunkt war die von einer Mini-Gemeinde bewohnte Koralleninsel „Coral Cay“. Es ist eine kleine Insel zwischen Bastimentos und Popa, wunderschön von Mangroven umgeben. Das Wasser smaragdgrün, Schnorcheln ein Muss! 

Leider gab´s an unserem Stopp nicht so viele tropische Fische und Korallen wie angepriesen. 🐠 Später habe ich erfahren, dass die Bootsführer gerne an Stellen mit Restaurant fahren, statt an üppige Korallengärten. Vielleicht lockt hier ein Extrabonus für sie ….




Cayo Zapatilla 1

Dritter Anlaufpunkt und zugleich Höhepunkt der Tour war die kleine (500 x 100 Meter) Insel „Cayo Zapatilla 1“. Östlich von Bastimentos liegt sie neben ihrer Zwillingsinsel im Naturschutzgebiet und ist komplett mit Palmen und Dschungelpflanzen bewachsen. 🌴 Umgeben von tropischem Korallenriff bietet sie alles was man braucht: Palmen, weißer Sandstrand und kristallklares türkisfarbenes Wasser …. allerdings sollte man die Verpflegung nicht vergessen, denn hier gibt es keine Buden. Verkaufen ist verboten!






Die Insel ist ungestörter Nistplatz für Meeresschildkröten. Sie darf nicht bebaut werden und muss bis 16 Uhr geräumt sein. Künstliches Licht und touristische Infrastruktur sind unerwünscht. Zu Gunsten der Meeresschildkröten diskutiert man darüber die Insel schon bald für Touristen zu schließen. 🐢

Die Zeit raste und es kündigte sich der Aufbruch an. 
Auf Wiedersehen Zapatilla!

Playa Polo

Jetzt ging´s langsam zurück Richtung Ausgangspunkt, vorbei an der langgestreckten Ostseite der Insel Bastimentos. Am "Playa Polo" verweilten wir im Boot um in den dichten Mangroven Faultiere aufzuspüren. Wir hatten Glück, ich konnte eine Faultiermutter mit ihrem Jungen entdecken. Da das Jungtier nicht mehr an der Mutter hing, musste es älter als neun Monate sein.


Der 800 Meter lange und schmale Strand „Playa Polo“ liegt abgeschieden und ist naturbelassen. Begrenzt von Palmen und Sträuchern ragen hier viele Baumstämme ins Wasser. Der Strand verdankt seinen Namen einem Herrn Polo, der vor vielen Jahren der Menschheit entflohen ist und seitdem hier ganz alleine lebt.

Mit dem Taxiboot zum "Playa Red Frog"

Von Stränden nicht genug, besuchten wir an unserem letzten Panama-Tag den beliebtesten der Strände, „Playa Red Frog“ auf der Insel Bastimentos. „Red Frog“ der Strand, der seinen Namen den orange-roten Pfeilgiftfröschen verdankt, ist der Einzigste an dem man ein kühles Getränk und Essen bekommt. 🍹 Neben einer Surfschule fehlt hier auch die Toilette nicht. Kein Boot fährt den Strand direkt an. Wer an den Luxusstrand möchte kann ihn nur über einen Steg- und Waldweg erreichen, muss aber zuvor 5 USD Weggebühr bezahlen. 💵









Bootstour - „Biolumineszenz"

Bei Neumond sollte unser letzter Abend in Panama magisch werden …. 🌙

Während einer Bootsfahrt erlebten wir wie in den Gewässern von Bocas del Toro tausende von Mikroorganismen durch einen biologischen Prozess (Sauerstoff trifft auf Enzym) im Dunkeln leuchten können. 

Durch Mangroven ging´s an einen idealen geheimen Ort, an dem wir das erstaunliche Phänomen erlebten. Ich tauchte meine Hand ins Wasser, bewegte sie hin und her und alles leuchtete. Hob ich die Hand aus dem Wasser tropfte die Biolumineszenz wie tausende Diamanten ab. 



Eine Steigerung sollte folgen, unser Guide hatte Schnorchelausrüstungen dabei. Doch als wir genauer ins tiefe Dunkel leuchteten erkannte unser Guide einen giftigen Fisch, der sich tagsüber im Sand versteckt und nachts umherschwimmt. Gerne verzichteten wir auf den Sprung ins Wasser. Trotzdem eine schöne Vorstellung, beim Schwimmen eine leuchtende Spur von „Feenstaub“ hinter sich her zu ziehen. 


Ein unglaubliches Gefühl das alles zu erleben und eine einzigartige magische Erfahrung! 

Als unser Guide erfuhr, dass wir tagsüber am „Playa Red Frog“ waren, aber keinen Pfeilgiftfrosch gesehen haben, lies er es sich nicht nehmen erneut mit uns an den Strand zu fahren. Im Dunkeln machten wir uns auf die Suche und wurden tatsächlich fündig.

Es gibt 170 Arten von Pfeilgiftfröschen, aber nur drei sind lebensgefährlich. Die in Panama lebenden Pfeilgiftfrösche verursachen „nur„ Fieber und Magen-Darm-Krämpfe. 
Der winzige Frosch schützt sich nicht nur mit seinem Gift (welches er über die Haut abgibt), sondern auch mit seiner Farbe vor Feinden. Grelle Farbtöne schrecken den Angreifer schon beim ersten Anblick ab.

         
Viel zu kurz war die Zeit in Panama …. 
Voll bepackt mit Erlebnissen fielen wir auch am letzten Abend in unser treffsicheres Bett, denn das füllte fast den ganzen Raum aus.

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