Mittwoch, 26. September 2018

Unser Recycling-Projekt und das Müllproblem

Unser Recycling-Projekt geht nun in die dritte Woche. Die Kinder haben in den vergangenen Tagen viel Plastikabfall gesammelt und bringen das „Stopfmaterial“ müllbeutelweise mit in die Schule. Tüten, Becher, Deckelchen und sonstiges Verpackungsmaterial, alles was auch nur irgendwie durch die kleinen Flaschenöffnungen passt, wird mit Stiften in die Flaschen gestopft. 
Selbst alte Flip-Flops passen durch das Flaschenloch 😳 .... und wenn nicht wird mit der Schere nachgeholfen. 😉



Wir haben mittlerweile 19 mit Plastikabfall gefüllte Flaschen. Da momentan wegen des Streiks nur 1/3 der Schüler zur Schule kommen hoffen wir darauf, dass auch die zu Hause gebliebenen fleißig sammeln. Mindestens 150 Flaschen benötigen wir um mit dem Mauerbau zu beginnen. Deshalb müssen unsere kleinen „Flaschenkönige“ weiterhin die Jagd auf Plastikmüll machen.



Mit unserem Recycling-Projekt lenken wir die Aufmerksamkeit der Kinder ganz gezielt auf das Thema Müll. Wir sensibilisieren sie und machen ihnen bewusst, dass das achtlose Wegwerfen von Müll nicht nur die Landschaft verschandelt, sondern riesige Umweltschäden verursacht. Letztendlich landet das ganze Zeug in den Meeren und den pazifischen Ozean haben wir direkt vor der Tür ....

Es gibt hier keine Müllabfuhr und auch keine großen Müllverbrennungsanlagen. Der eigene Abfall wird von jeder Familie selbst verbrannt. Demnach ist Müll, seine Lagerung und Verbrennung immer ein Thema im Dorf. 
Genau genommen könnte man den Gegebenheiten positives abgewinnen. Denn hier muss sich jede Familie noch aktiv mit der Entsorgung beschäftigen. Das ist nicht wie bei uns in Deutschland, wo man Unmengen an Verpackungsmüll einfach nur in die Tonne wirft ....
Nein, hier erlebt man´s hautnah: 😢

verbrennen stinkt,
verbrennen macht krank, 
verbrennen verschmutzt die Umwelt
verbrennen macht Arbeit, 
verbrennen braucht Zeit 

Ich denke den Europäern (Deutschland ist leider Verpackungsmüll-Europameister), fehlt immer noch die logische Konsequenz als Erziehungsmaßnahme: 

Was würde passieren, wenn auch in Deutschland ab sofort jeder seinen Müll selbst verbrennen müsste? 

Ein radikales Umdenken muss stattfinden. Müll muss endlich vermieden werden und das geht nur durch das Verzichten auf unnötige Verpackungen! 
.... und genau Das zeigen wir den Kindern hier in Costa Rica. Wir sensibilisieren sie und die Kinder haben große Freude daran!

Übrigens, zum Abfall gehört in den Familien auch das Toilettenpapier, denn das wird hier nicht in der Toilette entsorgt. Die Abflussrohre sind nicht dafür ausgelegt, das Papier würde die Toiletten verstopfen und das wäre eine Katastrophe.

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