Samstag, 22. September 2018

Waschen wie zu Uromas Zeiten!

Ja, meine Gasteltern haben eine Waschmaschine. Wäsche waschen funktioniert hier allerdings nicht so, wie ich das kenne .... schon beim ersten Anblick der Waschmaschine war mir klar, dass ich hier meiner Gastmutter erst mal über die Schulter schauen muss. 

Die Familien in Costa Rica sind sehr gepflegt, täglich wird geduscht und auch Kleidung gewaschen. Meine Gastmutter wäscht jeden Vormittag. Nach dem ersten Waschvorgang in der Bottich-Waschmaschine (die werden seit den 40er Jahren vermarktet) schruppen ihre geübten Hände die Wäsche kraftvoll über einen Wäschestein. 😳 Das ist nichts für feine „Boutique-Stöffchen“. Rustikale Kleidung ist hier gefragt, sie muss Sonne, Schweiß, Schmutz und raue Waschsteine gut aushalten können. Gerne wasche ich jetzt, wie alle Freiwilligen, meine Wäsche selbst, so kann ich die Lebenszeit meiner Kleidung entscheidend verlängern. 😃

.... und so funktioniert das Waschen:

1.  Zunächst wird die linke Waschtrommel mit mehreren Eimern kaltem Wasser (warmes Wasser gibt es nicht) und Waschpulver befüllt. Das Wasser kann nicht elektrisch aufgeheizt werden, es bleibt kalt. 

 

Bottich-Waschmaschine


Das Waschmittel riecht sehr gut

2.  Jetzt nimmt man einen Arm voll Kleidungsstücke (nach hell und dunkel sortiert) und legt sie ins Wasser. 

3.  Mit dem Drehen an einem Knopf startet man das Bewegen der Wäsche. Dies geschieht mit einer Rührscheibe, die sich am Boden des Bottichs befindet. Sie bewegt die Wäsche abwechselnd links- und rechtsherum. Dieser Waschvorgang dauert etwa fünfzehn Minuten.

            

4.  Anschließend nimmt man die Wäsche aus der Trommel und reibt sie über den geriffelten Stein im linken Becken damit stärkere Verschmutzungen gelöst werden. 

     

     Nichts für feine Stöffchen

5.  Im nächsten Schritt wird das Waschmittel aus der Kleidung gewaschen. Dazu nimmt man mit einem kleinen Eimerchen klares Wasser aus dem rechten Becken auf und gießt dies über die Kleidung, drückt die Wäsche aus und wiederholt den Vorgang bis die Seife ausgewaschen ist.

 

 Jeder Tag ist Waschtag

6.  Jetzt kommt die Schleudertrommel (rechts im oberen Bild) zum Einsatz. Sie schleudert letztendlich das überschüssige Wasser aus der Wäsche.

Nach dem Waschen ist es wichtig die Wäsche sofort in die Sonne zu hängen, damit sie möglichst schnell trocknen kann. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit wäre ein schattiger Platz ungeeignet. Die Wäsche würde nicht richtig trocknen, muffig riechen und schlimmstenfalls Schimmel bilden. Das ist auch der Grund warum man hier seine Kleidung besser nicht in einen Schrank legt. Auch die Bettwäsche und die Matratze freut sich darüber regelmäßig in der Sonne gelüftet zu werden.


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