Mittwoch, 5. September 2018

Zeit zum Ankommen

Nach meiner Landung und der Nacht in San José ging es gleich am frühen Morgen noch in der Dunkelheit auf eine mehrstündige, abenteuerliche Reise zur Gastfamilie. Im öffentlichen Bus führte mich der Weg zunächst über geteerte Straßen durch kleine Dörfer und Wälder. Nach und nach wurde die Zivilisation weniger und die Straße verwandelte sich in einen Schotterweg. Dabei wurde ich so heftig durchgeschüttelt, dass ich mir, obwohl ich schon 27 Stunden wach war, um das Einschlafen keine Gedanken machen musste.

Von meiner Gastfamilie wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Das hat mir nach der ganzen Anspannung wirklich gutgetan und ich war sehr erleichtert, dass nun die Anreise hinter mir lag. Auch Angie, meine Betreuerin von First Hand, kontaktierte mich kurz nach der Ankunft was mir zusätzlich Sicherheit gab. Sie ist für uns Freiwillige rund um die Uhr erreichbar. Ich lebe hier in einer großen Familie, meine Gasteltern haben vier Kinder und nebenan leben weitere Familienangehörige. Hier ist immer was los!

Mein Zimmer befindet sich in einem kleinen, separaten Häuschen mit Bad. Es ist sehr einfach hier, aber es ist alles da was ich brauche. Ich fühle mich hier schon jetzt geborgen, denn die Menschen sind sehr herzlich und das Dorf ist winzig. Hier kennt einfach jeder jeden. Alles ist neu und es wird einige Zeit brauchen bis ich wirklich angekommen bin. Die Lebensgewohnheiten und Einstellungen der Menschen sind mit meinen nicht vergleichbar. Es wird hier wenig geplant, man lebt den Tag.



Mein kleines Häuschen

Die Verständigung klappt für den Anfang einigermaßen gut und ich kann verstehen wenn nicht ganz so schnell geredet wird .… und es ist ein tolles Gefühl verstanden zu werden, auch wenn ich mir sicher bin, dass mein Satz nicht korrekt ist.

Nebenan bei der Schwester meiner Gastmutter wohnt Anna, eine weitere Freiwillige aus Deutschland, sie ist ein Tag nach mir hier angekommen. Wir verstehen uns sehr gut und es ist schön zu wissen, dass man die Erlebnisse mit einem Menschen aus der Heimat teilen kann. Am Wochenende waren wir gemeinsam am nahegelegenen Strand „Buena Vista“. Begleitet von Affen, bunten Vögeln und Blumen erreichten wir schon nach 20 Minuten Fußweg den paradiesischen, menschenleeren Strand. 



Playa Buena Vista

Zu Wochenbeginn hat uns Annas Gastvater auf seinem Pick-up nach Sámara mitgenommen. Er betreibt dort seinen Obst-Verkaufsstand. Die Fahrt dorthin war sehr abenteuerlich, wir beide saßen zwischen den Früchten auf der Ladefläche.
Sámara ist ein kleines Städtchen an einer halbmondförmigen, 5 km langen Bucht. Die vielen Palmen am Ufer und der breite, weiße Sandstrand sind einfach traumhaft! Mich umgibt hier eine atemberaubende Natur mit vielfältiger Tierwelt. Das alles beeindruckt mich sehr.


Playa Sámara



Flusslauf Playa Sámara

1 Kommentar:

  1. Liebe Annika, da sieht ja wirklich traumhaft aus. Es ist gut mal neue Menschen und andere Lebenseinstellungen kennen zu lernen. Denke die tiefgründigste Erfahrung wird es sein, einfach mal wieder nur Mensch zu sein, ohne Konsumzwang und äußerlichen Darstellungswahn. Es freut mich sehr, dass Du dem so positiv gegenüber stehst. Ganz liebe Grüsse, Christiane

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